DIE WEISSBORN STORY – TEIL 2

Teaser

Iran.

Wüste, noch nie zuvor habe ich mich mit dem Motorrad von zu Hause wegbewegt und eine solch karge Landschaft erreicht. Die Atmosphäre am Grenzübergang ist recht chaotisch. Feilscher versuchen mir Ihre Dienste unterzujubeln und die Grenzbeamten sind verwirrt wegen des neuen Kennzeichens, da noch die vorherige Nummer in deren System verzeichnet war.

Dann ist es endlich so weit, nach einem langen Prozedere winkt mich der Grenzbeamte an der iranischen Seite hinüber und ich tauche in eine neue Welt rein. Eine riesige Wandmalerei von Rudollah Chomeini, dem Gründer der Islamischen Republik im Iran, und des gegenwärtigen Ayatollah schauen mich mit ernstem Blick an. Meine Grenzdokumente werden mit arabischer Schrift und Nummern ausgefüllt und der Grenzschranken öffnet sich mir, ins Tal zur Stadt Bazargan.


Riserblog weissborn episode 3 1

Der Iran ist seit Jahren von der Außenwelt abgeschottet. Es kommt mir vor wie bei einer Zeitreise, Autos, neu, jedoch mit dem Design der mir Bekannten von Anfang der 80er Jahre. Das Bankensystem agiert ebenfalls nur autark, sämtliche Geldtransfers aus dem Ausland sind somit nicht möglich und daher musste ich bereits aus der Türkei genügend Bargeld mitnehmen.

Es geht Richtung Tabriz. Auf der Autobahn fahrend werde ich beim Überholen von Fahrzeugen mit Daumen hoch und winkenden Händen, lächelnden Gesichtern begrüßt, einmal sogar so enthusiastisch, dass ich beinahe von meiner Spur gedrängt werde da die Fahrpsychologie besagt, du fährst in die Richtung wohin du deinen Blick richtest. Eine große Überraschung erfahre ich an der ersten Tankstelle, der Literpreis für Benzin liegt bei 0,3 Cent und es kommt mir ein Mann entgegen, der mich herzlichst begrüßt, einen Tee spendiert und mir seine Telefonnummer mit dem Angebot, jederzeit Hilfe zu leisten, überreicht. Ein erster Geschmack von der Gastfreundschaft der Bevölkerung.

Riserblog weissborn episode 3 6

Interessant ist, dass hier augenscheinlich kein Einfluss aus dem Westen in den letzten 40 Jahren stattgefunden hat. Die endlos scheinenden Labyrinthe der Bazare, überdacht mit Kuppeldächern, welche die langen, menschengefüllten Gänge in eine schummrige Atmosphäre hüllen. Gerüche von Gewürzen und Nüssen, das Funkeln des Goldes, die imposanten Muster der großflächigen Teppiche.

In Shiraz erlebe ich die Ruinen des ehemaligen Persepolis welches unter dem damaligen Herrscher Dareios errichtet und bei seinem Feldzug, von Alexander dem Großen zerstört wurde. Jahrtausende alte Geschichten.

Die Gesellschaft präsentiert sich gastfreundlich, offen, lässt mich in Ihre Kultur eintauchen. Es ist jedoch auch interessant zu erleben, dass alle Frauen auf den Straßen und außerhalb der privaten Räumlichkeiten mit Hijab und weiter Bekleidung auftreten. Einerseits erfahre ich die schönen Seiten der islamischen Erziehung, als auch wie diese Religion als Instrument der Machtausübung verwendet wird.

Dieses eine Monat hier war nur ein Wimpernschlag im Vergleich zu dem was dieses Land zu bieten hat. Die Stadt Bam, im Südosten des Irans, das Länderdreieck Iran, Afghanistan und Pakistan. Hinter mir die Wüste von Lut, vor mir Belutschistan und die Grenze zum ehemaligen Subkontinent.

FOTOS


Alle Fotos Copyright Johannes Weissborn

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