PROBEFAHRT AM KUNKELPASS

Es ist Mittwoch, die Sonne scheint und es ist Schweizer Nationalfeiertag. Das sind doch die besten Voraussetzungen für eine schöne Töfftour. Das wohin ist auch schnell geklärt. Da ich in zwei Wochen unsere Clubausfahrt führen werde, entscheide ich mich die ausgewählte Route schon mal Probe zu fahren.

Das Ziel ist der Kunkelspass zwischen Tamins und Vättis. Klingt jetzt nicht wirklich spektakulär, ich weiß. Aber bei dem Pass handelt es sich um einen der wenigen legal befahrbaren Pässe mit Schotterabschnit. Und da wir ein BMW-GS-Club sind, muss der ja wohl mal unter die Räder genommen werden.

Für meine Verhältnisse starte ich ziemlich früh – es ist halb acht … Die ersten Kilometer lege ich auf der Autobahn zurück. Bei Erstfeld fahre ich ab und und fahre dann gemütlich über Land nach Andermatt hinauf. Obwohl Feiertag ist, sind die Straßen fast leer. Von Andermatt geht es über den Oberalppass nach Disentis.
Ich kenne die Strecke inzwischen bestens und geht lege sie zügig zurück. Irgendwann kommt dann auch die Abzweigung nach Obersaxen … Dann sehe ich im Augenwinkel wie sie an mir vorbeizieht. Mist, ein wenig Konzentration auf die Strecke hätte echt nicht geschadet! Das darf mir während dem Guiding in zwei Wochen auf keinen Fall passieren. Ich kehre also um und biege wieder auf die geplante Route ab.

In schönen Kehren windet sich die Strasse den Berg hinauf. Mit jedem Kilometer gewinne ich an Höhe und die Strasse wird immer schmäler. Irgendwann ist es nur noch ein teilasphaltierter Feldweg. Jetzt macht es richtig Spass.

Kunkelpass © Florian Schüffelgen

In Luven, einem kleinen und echt schönen Bergdorf, werde ich demnächst eine Kaffeepause einlegen. Also teste ich heute auch das ausgewählte Lokal. Urig, gemütlich und guter Kaffee. So mein Urteil.

Weiter geht es durch das schöne und felsige Safiental nach Bonaduz und letztendlich nach Tamins, den Einstieg in den Kunkelspass. Am Ortsausgang möchte ich, vorbildlich wie ich bin, die nötige Tagesmaut für den Pass lösen, als ich plötzlich von der Seite angequatscht und darauf hingewiesen werde, dass es heute gratis ist. Perfekt! 10 Franken gespart.

Stehend im Enduromodus nehme ich die Schotterpiste zur Passhöhe in Angriff. Eigentlich total peinlich, denn mir kommen einige Strassenmaschinen ganz entspannt entgegen. Aber egal, ich bin GS-Fahrer. Ich darf das so. Oben auf der Passhöhe sind die 1. August-Feierlichkeiten in vollem Gange. Bei einer frischen Bratwurst geniesse ich die Aussicht. Einfach traumhaft hier oben.

Kunkelpass – Passhöhe © Florian Schüffelgen

Nach angemessener Pause mache ich mich wieder auf den Weg. Es geht hinunter nach Bad Ragaz. Kurze Zeit später verlasse ich die Landstrasse um auf schmalen Wegen nach Flums zu gelangen. Echt klasse und gelegentlich bin ich mir nicht sicher, ob ich dort hätte fahren dürfen.

Auf dem Weg nach Glarus, dem Einstieg in den Klausenpass den ich eigentlich fahren wollte, fällt mir ein, dass Mittwoch ist und somit kein Wochenende. Also müsste der parallel verlaufende und an Wochenenden gesperrte Pragelpass eigentlich offen sein! So ist es auch. Also nutze ich die Gelegenheit und fahre den mir noch fehlenden Pragelpass endlich mal ab. Abgesehen von der nicht enden wollenden 40 Km/h Begrenzung auf dem ersten Drittel werde ich nicht enttäuscht. Der Pass ist wirklich sehr schön und definitiv eine Reise wert.

Pragelpass © Florian Schüffelgen

Nach einigen Fotostopps komme ich irgendwann richtig happy in Schwyz an und mache mich auf die letzten Kilometer bis nach Hause.

Es war eine richtig schöne Tour, die ich mit ruhigem Gewissen meinen Club-Kollegen anbieten kann. Landschaftlich atemberaubend und fahrtechnisch teilweise herausfordernd. Definitiv ein Geheimtipp.





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