Lea Rieck und die Intuition für Motorrad-Abenteuer

Lea Rieck ist Journalistin, erzählt Geschichten und hat sich dazu entschieden, das Motorrad zum Gefährt zu machen auf dem sie Abenteuerreisen erleben möchte. Dieses Jahr ist ihr erstes Buch erschienen. Tom Possod ist RISER AMBASSADOR (ihr könnt seine Routen und Abenteuer am Motorrad direkt in der App finden und ihm dort folgen), er hat Lea getroffen und ihr für RISER ein paar Fragen zum Motorradfahren und ihrer Lebenseinstellung gestellt…

Lea Rieck ist begeisterte Motorrad-Abenteurerin und schreibt über ihre Erlebnisse

Wie und wann hast du begonnen Motorrad zu fahren?

Bei mir liegt das Motorradfahren in der Familie – mein Vater ist in den 1970er Jahren zweimal um Australien gefahren mit seinem Moped. Allerdings hat er bei der Geburt meines Bruders mit dem Motorradfahren aufgehört, ich kenne seine Abenteuer also nur von Bildern. Mir war aber immer klar: Das möchte ich auch einmal machen! Bis ich dann selbst meinen Motorradführerschein gemacht habe, hat es allerdings ein bisschen gedauert. Ich habe den Führerschein erst gemacht als ich nach dem Studium einen festen Job angenommen habe, und endlich ein stabiles Einkommen hatte, da in Deutschland ja schon der Führerschein alleine so teuer ist. Nachdem ich den Lappen dann hatte, habe ich mir mein erstes Motorrad gekauft, habe mir zwei Wochen Urlaub genommen und bin sofort am Wochenende danach von München nach Istanbul gefahren und zurück. Das war dann die große Liebe. 

Was ist dein „life motto“?

Ein richtiges Motto habe ich eigentlich nicht, nur einen starken Instinkt. Deswegen heißt es bei mir immer: „Hör auf dein Bauchgefühl!“ Egal ob auf Reisen oder im normalen Alltag. Wenn einem der neue Job Bauchschmerzen bereitet, dann ist er vielleicht nicht der richtige, wenn man sich in der Dämmerung in einem Viertel einer neuen Stadt, die man erkundet, nicht wohl fühlt, dann sollte man sich entweder eine Begleitung organisieren oder auf das Tageslicht warten. 

Was gefällt die am Fahren in der Gruppe besonders?

Nachdem ich die meiste Zeit alleine gereist bin, genieße ich es manchmal sehr, auch in Gruppen zu fahren. Allerdings mag ich es nicht, wenn die Gruppen zu groß werden, aber in kleinen Gruppen kann man sehr gut aufeinander aufpassen und acht Augen sehen einfach mehr als zwei. Für mich ist das Fahren in einer Gruppe ein bisschen wie eine gemütliche Couch: Man hat nicht nur allein die volle Verantwortung und kann sich deswegen oft einfach entspannt zurücklehnen. 

Deine Lieblingsstrecke generell? Deine Lieblingsstrecke / Strasse auf deiner Reise oder zumindest die eine oder andere davon?

Auf meiner Reise waren mit die schönsten Strecken der Pamir Highway in Tajikistan und der Karakorum Highway in Pakistan, beide führen vorbei an 7.000-8.000 Meter hohen Bergen und durch eine außerirdisch schöne Mondlandschaft. In Europa liebe ich die Dolomiten, dort gibt es mit die besten Asphaltstraße  auf der Welt, und zum Offroadfahren Piemonte und Ligurien in Italien an der französischen Grenze mit den ganzen alten Militärstraßen. 

Was möchtest du allen Frauen da draussen sagen? 

Das, was ich eigentlich jedem Menschen da draußen gerne sagen würde: Wenn man einen Traum hat, oder etwas das man schon immer mal gerne ausprobieren wollte, dann muss man es einfach wagen. Sonst erfährt man nie, ob dieser Traum auch in der Realität Spaß macht oder einen erfüllt. Ich habe noch nie etwas bereut, das ich ausprobiert habe – selbst wenn ich am Ende gemerkt habe, das es vielleicht nicht das ist, was ich ab jetzt machen möchte.

Wie würdest du vor allem Frauen dazu motivieren um aufs Motorrad zu steigen?

Ich erlebe es oft, dass Frauen einen größeren Respekt vor dem Motorradfahren haben. Meine Meinung ist: Wer sich als Sozia aufs Motorrad wagt, und sogar daran Spaß hat, der hätte wahrscheinlich genauso viel Spaß wenn er selbst fahren würde, und muss sich vielleicht nur mal trauen. Ich bin aber auch der Meinung, dass gerade beim Motorradfahren auch ein bisschen eigene Grundmotivation und die Lust etwas neues auszuprobieren da sein muss – wer nur voller Angst und ohne Freude aufs Motorrad steigt, dem wird es schwer fallen das Selbstbewusstsein aufzubauen, um die Maschine dann auch sicher zu führen. Aber mal ehrlich: Motorradfahren ist kein Hexenwerk, sondern wie die meisten Dinge etwas, in dem man einfach besser wird, umso öfter man es tut. 

Nach welchen Kriterien suchst du deine nächsten Ziele aus?

Ich bin ein sehr neugieriger Mensch, deswegen bereise ich gerne Orte, an denen ich noch nicht war. Für mich steht deswegen als nächstes eine Afrikaumrundung an! Wenn ich dagegen in Näherer Umgebung Motorradfahren, dann haben für meine nächsten Ziele ganz klar drei Dinge Priorität: Wetter, Kurven und Bergen.

Was vermisst du als Frau in der Männer-dominierten Motorradwelt?

Eigentlich geht mir nicht viel ab, da ich inzwischen so viele tolle Menschen (darunter auch viele tollen Frauen) durch das Motorradfahren kenngelernt habe , dass ich dem Mopedfahren erstmal nur sehr dankbar für diese „Nebenwirkungen“ bin. Negatives sehe ich eher bei den Motorradmarken selbst als in der Motorradwelt im generellen: Wenn mal wieder ein neues Motorrad vorgestellt wird, das nur von männlichen Testimonials besprochen wird oder sich auf manchen Messen noch immer halbnackte Hostessen auf Motorrädern räkeln, dann frägt man sich natürlich, ob die Marken überhaupt schon im Jahr 2019 angekommen sind. Außerdem wird gerade bei Motorradkleidung noch gerne im Klischeebecken gefischt: Entweder gibt es eine verschwindend kleine Auswahl für Frauen, oder das, was es gibt, ist irgendwo pink. Inzwischen gibt es aber auch immer mehr Marken, die langsam verstehen, auf ihr weibliches Klientel einzugehen.

Planst du lieber oder lässt du es auf dich zukommen? 

Eine Kombination aus beidem! Ich plane gerne bürokratisches wie Visa oder Dokumente, die man für das Reisen mit Motorrad benötigt, da mir das dann Wiederrum die Freiheit gibt, unterwegs so wenig wie möglich planen zu müssen und von Tag zu Tag zu leben. Wo ich am Abend schlafe wenn ich reise, das weiß ich zum Beispiel so gut wie nie. 

Lea hat kürzlich ihr Buch „Sag dem Abenteuer ich komme“ veröffentlicht (erhältlich bei Kiepenheuer & Witsch).  Wir verlosen zwei Exemplare an die ersten beiden von Euch die uns eine E-mail an media@riserapp.com mit dem Betreff ABENTEUER schicken!

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