Andreas Sommer ist RISER AMBASSADOR und teilt seine Motorrad-Erlebnisse am RISER Journal mit euch. Folgt ihm in der RISER App, seht euch seine Routen an und bleibt immer über die neuesten Empfehlungen up to date! Dieses Mal ist Andreas in Südamerika unterwegs.
24.10.2019 LA CALERA – OVALLE / 365 KM
Um Sieben gibt es Zmorge. Vorher packen wir um. Die Dusche ist heute kalt, so lassen wir es bleiben. Alle unsere Stromfresser sind geladen, so werden wir auch den Weg finden. Es geht weiter nach Norden. Vor einem Tunnel verlassen wir die Autobahn und „machen“ unseren ersten Pass. Kurz hinter Cabildo werden die Strassen einsamer. Durch einen kleinen, einspurigen Tunnel erreichen wir das nächste Tal. Mit einer Baustelle beginnt der abenteuerliche Teil – es folgen viele Kilometer gebirgiger, einsamer Schotterpisten. Irgendwann fängt die Teerstrasse wieder an und wir erreichen Illapel. Hier können wir tanken und trinken einen Kaffee. In der Stadt marschieren Demonstranten und das Militär schaut zu.
Nachdem der Morgen eher neblig und frisch war, wird es gegen Mittag immer wärmer. Am Abend geniessen wir die letzten Sonnenstrahlen an der Wärme bei schönstem blauen Himmel.
Auf einer tollen, kurvenreichen Strasse fahren wir über die Berge in die Weingegend von Monte Patria. Wo bewässert wird, wächst Wein. Daneben ist es karg. Wir wundern uns, was Pferde, Geissen und Schafe auf den staubigen Böden und zwischen Dornen und Kakteen zum Fressen finden. In einer Wellblechhütte am Strassenrand gibt es eine Cola und und weitere Pause. Die Menschen sind freundlich, neugierig und gesprächig. Mein bisschen Spanisch hilft, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. In Ovalle finden wir auf Anhieb das Hotel American und quartieren uns ein. Es sind wieder Demos angesagt und es ist nicht einfach, ein Restaurant zu finden. Schliesslich bringt uns das Mädchen von der Rezeption zu einem guten Lokal. Wir geniessen Burger, Bier und Dulces. Voll gefressen und um viele Pesos erleichtert, verlassen wir das Restaurant. Anschliessend schauen wir uns die Demo an. Es ist auch hier laut, friedlich und fröhlich. Nur ein paar Halbstarke lassen die Motoren ihrer Autos aufheulen und die Bremsen quietschen.
25.10.2019 OVALLE – HUASCO / 400 KM
Wir fahren ins Val Hurtado und dann weiter auf den Porzuelo Tre Croces. Unterwegs gibt es in einem staubigen Dorf einen Kaffee und wir besichtigen die baufällige Kirche. Der Pass ist eine Schotterpiste. Erst unten in Vicuña finden wir wieder Asphalt. Hier haben wir die ersten 100 km des Tages hinter uns und belohnen uns mit einer Glacé und einem Getränk. Dann fahren wir nach Serena. Hier nehmen wir wieder die Autobahn, die Panamericana, über fast 200 km bis nach Vallenar. Die Schnellstrasse führt in eindrücklich geschwungenen Kurven vom Meer in die Berge. Am Meer ist es frisch und wir frösteln. Auf halbem Weg erreichen wir das Gebiet der Atacama-Wüste. Fast schlagartig wird es heiss. Nach gut zwei Stunden finden wir eine Tankstelle. Es ist höchste Zeit zum Tanken.
Wir verlassen das staubige Kaff und fahren ans Meer nach Huasco. Es wird wieder kalt und es bläst ein giftiger Wind. Hier klappern wir alle Hotels ab, bis wir fündig werden. Es ist ein ziemlich trauriger, fensterloser Schlag. Er ist sauber, hat eine Dusche und zwei Betten. Wir sind glücklich, dass wir überhaupt etwas gefunden haben. Zum Nachtessen gehen wir ins Dorf. Wieder ist eine Demo unterwegs aber wir finden eine freundliche Wirtin, die uns etwas kocht. Das Bier kommt in Ein-Liter- Flaschen, der Gruss aus der Küche treibt uns den Schweiss ins Gesicht und das Essen füllt die Teller bis zum Rand. Wir geniessen es.
Mehr Infos zu Andreas‘ Reise durch Südamerika folgen in Kürze. Bleibt dran!