PATAGONIA ADVENTURE DIARIES #2 – VON PUERTO TRANQUILO NACH LAGO POSADAS

Teaser lg

Wir setzen unser kleines Abenteuer auf der Carretera Austral fort, einem interessanten Abschnitt zwischen Puerto Tranquilo und Lago Posadas, auf dem man auch nach Argentinien gelangt. Aber bevor es weitergeht und wir überlegen, wo man am besten die nächste Nacht verbringen könnte, ist es viel wichtiger sich die Strecke genauer anzusehen.

Die nächsten 60 km werden sich hinziehen. Das Südufer des Lago General Carrera bietet einige wunderschöne Ausblicke, der Weg dorthin ist anspruchsvoll und durch zahlreiche Haarnadelkurven und Gegenkurven, sowie konstante Steigungen und Gefälle gekennzeichnet. Er lohnt sich trotzdem, weil die Aussicht von dort traumhaft ist und es einfach unmöglich ist nicht stehenzubleiben um sie zu bewundern. Ich reise dort nun schon seit Jahren hin, aber jede Durchfahrt fühlt sich an, als wäre sie das erste Mal.

Glaciar leones

Auf den weiteren 30 km gelangt man zum Beginn des Valle Leones (Tal der Löwen). Wenn man bis zum Ende des Tales durchfährt, lohnt es sich eine Bootsfahrt mit lokalen Guides (die man am besten schon im Vorhinein organisieren sollte) zum Lago Leones (See der Löwen) zu unternehmen, um dort am gleichnamigen Gletscher das jahrtausendealte Eis über sich zu spüren. Das Beste dabei ist, dass der Gletscher nicht vom Tourismus überrannt wird. Der Glaciar Leones (Gletscher der Löwen) ist einer der wenigen Zugänge zum Campo de Hielo Norte. Der Trip dorthin ist tagesfüllend und man wird ihn nie wieder vergessen. Die Fahrt durch die heimischen Wälder ist eine einzigartige Erfahrung, nachdem man auf einem kleinen Schiff eine Expedition, ohne andere Personen und Boote in Sichtweite, zur Vorderseite des Gletschers macht, der wirklich von jedem Punkt aus imposant ist.

Beim Weiterfahren passieren wir die Brücke des „Desagüe“ (Abwasser), des Abflusses des Lago General Carrera, der den Lago Bertrand speist. Ihr könnt euch sicher sein, dass ihr jeden Moment der Fahrt Lust haben werdet, anzuhalten, um von der Brücke aus, nach Norden blickend, den See mit den zwei parallelen Gebirgsketten auf jeder Seite zu bestaunen. Einfach unglaublich!

Arco de piedra

Der nächste Teil den wir durchqueren und der euch begeistern wird, ist der erste Flussabschnitt des Río Baker. Wenn man einmal das Dörfchen Puerto Bertrand erreicht hat, durchqueren wir es bis zum angrenzenden Fluss, der in türkisen Farben strahlt, die man noch nie so gesehen hat. Es ist der wasserreichste Fluss Chiles. Der Weg dorthin ist buchstäblich unbeschreiblich und es empfiehlt sich anzuhalten, um zum fünf Minuten entfernten Salto del Baker (Baker Wasserfall) zu gehen. Der wunderschöne Wasserfall lässt einen die gewaltige Kraft des Wassers leibhaftig spüren. Ebenso ist dies ein ikonischer Ort, der für den Protest der Dorfbewohner gegen die großen Firmen steht, die die Absicht hatten, oberhalb des Flusses einen hydroelektrischen Damm zu errichten.

Von dort aus verlässt man den immergrünen Wald, um Stück für Stück in die Gegend Valle Chacabuco einzutauchen. Ein privater Nationalpark, in dem es ausschließlich heimische Fauna zu sehen gibt, Guanacos (die kleinste Lama Art), Hasen, Vögel und mit viel Glück sogar Pumas. Der Schotter des Weges ist dort etwas härter, denn noch vor einigen tausend Jahren war dieser das Sediment des Gletscherbodens. Die Durchquerung dieses enormen Tales zählt zu einer meiner prägendsten Erfahrungen. Nachdem wir das Tal verlassen, gelangen wir über den Paso Roballos, einen nur von sehr wenigen Menschen genützten Pass, bis nach Argentinien. Diese Gegend erzeugt ein besonderes Gefühl der Ausdehnung, da jetzt die Steppe Patagoniens vor unseren Augen auftaucht, und die Anziehungskraft dieser Weite veranlasst uns weiterzufahren. Nach ein paar Stunden erreichen wir ein kleines Dorf, welches als Besonderheit zwei Namen trägt. In einigen Karten wird es als Hipolito Irigoyen und in anderen als Lago Posadas bezeichnet. Dort ist wohl die beste Gelegenheit, um einen Platz zum Schlafen zu suchen und unseren Tank aufzufüllen. Bei guter Wetterlage können wir bis zum einige Kilometer entfernten Arco de Piedra und zu der Landenge, die die Seen Pueyrredón und Posadas teilt, sehen. Das Genialste ist es, hier einen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang zu erleben – die Seen, das Andengebirge und den Berg San Lorenzo (den höchsten Berg Patagoniens) zu Füßen liegend.

Am Ende ist es – wie immer in dieser Region – schwierig, all das Gesehene dieser wenigen gefahrenen Kilometer zu resümieren. Das Prägendste ist wahrscheinlich der Ausflug zum Gletscher Leones, dort sollte man vielleicht eine Nächtigung anhängen. Ein guter Ort um dies zu tun ist Puerto Bertrand. Dort finden sich eine Vielzahl an Unterkünften verschiedenster Art, von der einfachen Hütte bis zu exklusiven Lodges, die Fliegenfischen anbieten.

Allein über diesen kurzen beschriebenen Streckenabschnitt gibt es viel Historisches zu wissen. Es gibt hier eine lebendige Geschichte, die im Durchschnitt noch nicht älter als 100 Jahre alt ist, als die ersten Siedler hier ankamen, und damit auch die Kämpfe von Großgrundbesitzern um diese Siedlungen auftraten. Die Massaker an den Indigenen geschahen einige Jahre vor den ersten Siedlern (die nicht jene sind, die an den Tötungen Schuld tragen). Man kann sich sicher sein, dass es wirklich viel nützt, sich auch mit der „inoffiziellen“ Geschichte auseinanderzusetzen, bevor man diesen Landesteil bereist.

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FOTOS


Alle Fotos Copyright Agustin Yaconis

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