PATAGONIA ADVENTURE DIARIES PART ONE

Llegada cerro castillo

Copyright: Agustin Yaconis

Früher war es hier einsam. Aber im Laufe der Zeit wurde Patagonien von Reisenden, Abenteurern und Entdeckern besucht – und die vergessenen Gegenden wurden zu florierenden touristischen Orten mit malerischen Landschaften: Seen, Berge, Gletscher, Steilküsten und die wüstenartige Pampa wurden zu den Attraktionen der Region. Patagonien ist das Land des Lachens, der guter Laune (immer hilfsbereit Fremden gegenüber; bei einem Matetee lässt es sich Stunden plaudern oder in der Abenddämmerung gemeinsam den roten Himmel bewundern) und ein intelligentes Land das sich jenen, die es verstehen, gerne öffnet. Patagonien fordert aber auch viel von seinen Bewohnern und Besuchern, es hat eine bewegte Geschichte und die großen Distanzen und harten Winter, weiten Wege und schroffe Natur sind anspruchsvoll für jene, die sie besuchen.

Catedral de marmol 7

Copyright: Agustin Yaconis

Man kann viele Male nach Patagonien reisen und dennoch wieder abreisen, ohne Patagonien richtig zu kennen oder zu verstehen. Das Land ist sehr speziell und voller Reichtümer, wenn man weiß, wo man nach ihnen suchen muss.

Glücklicherweise gibt es heute viele Möglichkeiten, um die wahre Essenz dieses Landes und seiner Orte zu erfassen – ohne in den Massentourismus hineinzugeraten – und seit einiger Zeit auf diesem Gebiet auch besseren Service für die Reisenden. Einer dieser Orte ist die berühmte „Carretera Austral“ („südliche Landstraße“) im Süden von Chile, die längs an der südlichen Spitze der Region Los Lagos und der Region Aisén verläuft. Von dieser Route, die jeder liebt, der diese Strecke einmal mit dem Motorrad bereiste, gibt es am meisten Erzählens- und Lesenswertes für jeden Geschmack. Allzu technische Informationen werden hier aus Platzmangel prinzipiell vermieden, obwohl es Viele wären, aber ich kann ihnen ein generelles Bild dieser Strecke vermitteln.

Carretera seis lagunas

Copyright: Agustin Yaconis

Diese Strecke ist unglaublich, in nur wenigen Kilometern passiert man eine große Vielzahl an Landschaften, Attraktionen, man begegnet Eigenarten der Dorfbewohner, Vegetationen und selbstverständlich wechselnde Klimazonen. Natürlich ist die Reisezeit von Oktober bis März die stärkste, und während dem Jänner sind die Tage unglaublich lang!

Ich werde mit einem kleinen Abschnitt, zwischen Coyhaique und Puerto Tranquilo beginnen: Coyhaique ist eine kleine Hauptstadt der Region mit 57.000 Einwohnern, die am Schnittpunkt von riesigen und wunderschönen Tälern liegt, geschützt von bergigen Hängen. In südlicher Richtung beginnt man hauptsächlich in die Zone der Täler einzutauchen, dies ist topografisch auch was die Gegend so speziell macht. Auf einer Strecke von 250 km, (hier misst man alle Distanzen in Zeit; diese Strecke wären 4 ½ Stunden) sind die ersten 100 km gepflastert und in gutem Zustand, Kurven und Gegenkurven, Anstiege und Abstiege, die jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Jene, die mit einem Motorrad unterwegs sind, stehenbleiben und den Motor abstellen, absteigen und den Helm abnehmen, werden merken, dass ihnen das Gesicht schmerzt, weil sie seit einer ganzen Weile lächeln!

Catedral de marmol 5

Copyright: Agustin Yaconis

Es ist möglich hier eine heimische Spezies, die vom Aussterben bedroht ist, genannt Huemul zu sehen, eine verwandte Spezies des ansässigen Hirsches dieser Region. Dieser durchkreuzt eine höher gelegene Seite, um zum Tal Cerro Castillo zu gelangen. Der Cerro, der der Region den Namen gibt, weist einen schnecken- oder zickzackförmigen Abhang auf, der den ganzen Tag Spaß fürs Fahren sorgt! Der obligatorische Halt, um ein Sandwich zu essen oder einen Kaffee zu trinken, ist im „el bus de La Sole“ („der Bus von La Sole“) – das sind zwei Food Trucks die Essen aus der Region anbieten. In diesem Gebiet sind ursprünglich die Indigenen Tehuelches beheimatet, und in einer Gehweite von nur 10 Minuten erreicht man das „alero de manos pintadas“ („Dach der bemalten Hände“), ein kleiner steinerner Felsvorsprung, wo Malereien von Indigenen zu finden sind, die bereits über 8000 Jahre alt sind. Hier sollte man sich die Zeit nehmen, um sich die Malereien anzusehen und den Ort zu begreifen, an den man gerade gereist ist. Auf dem Rest der Reise bis Puerto Rio Tranquilo passiert man andere schöne Täler und zur Hochsaison ist hier wahnsinnig viel los. Die Wege sind wunderschön, es ist nicht unbedingt notwendig ein großes Motorrad zu haben, ganz im Gegenteil, dort ist man währenddessen mit einer kleinen Maschine agiler und kann die Fahrt auf engen Schotterstraßen mit kleinen Erdhügeln, die im Weg stehen, mehr genießen.

Puerto Tranquilo befindet sich am Ufer vom Lago General Carrera, ein übernationaler See, den sich Chile mit Argentinien teilt, der zweitgrößte See von Südamerika. Dort sollte man sich eine Schifffahrt nicht entgehen lassen, um die “Catedrales de Mármol“ („Kathedralen aus Marmor“) zu besichtigen. Die Fahrt ist kurz und die Landschaft, in der die “Kathedrale” steht ist kolossal. Sie besteht aus kleinen Felseninseln aus echtem Marmor, die im Kontrast zur Sonne und dem türkisenen Wasser unsere Augen erfüllen. Von dort aus kann man bis zum Ende der Bahía Exploradores gelangen, wo man eine kurze Schifffahrt zur „Laguna San Rafael“ einplanen sollte. Die Bahía (Meeresbucht) ist ein gigantischer Gletscher mit schwimmenden Eisschollen, die bis ins Meer hineinragen, sie ist heute die „niña bonita“ („kleine Hübsche“) der Region. Diese Attraktion bietet erst seit wenigen Jahren öffentlichen Zugang, und glücklicherweise zeigt es für die, die Patagonien lieben bislang noch nicht den Massentourismus, und das macht es zu einer außergewöhnlichen Erfahrung.


Alero manos pintadas

Copyright: Agustin Yaconis

Vielleicht mag es unrecht erscheinen, dass man all die Vielfalt, die es gibt, in so wenigen Kilometern abfahren kann, aber genau das ist das Besondere und anhand dieser Reise kann man am besten den Prozess erkennen, wie aus einem Touristen ein Reisender wird. Man wird sich in einem Land wie Patagonien, auf einer Reise wie dieser bewusst, dass es oft der beste Plan ist, keinen Plan zu haben. Das Land zu respektieren, es sein zu lassen, wie es ist. Wo sich das Klima stündlich ändert, wo man bei kurzem Plaudern gliech nach dem eigenen Befinden gefragt wird oder Tipps für die Weiterreise erhält, wo sich bei einem Asado (Barbecue) neue Freundschaften schließen, wo die Schönheit eines Sonnenaufganges das frühe Aufstehen leichter macht und die Magie eines Sonnenunterganges die Seele vor jeder Rast erwärmt. Dort ist Patagonien.

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