SELLAJOCH GESPERRT? DER NATUR ZULIEBE

Bjoern gross

Copyright Björn Gross

Das Sellajoch ist eigentlich kein Wahrzeichen Südtirols. Der Pass, der östlich von Bozen liegt und das Grödnertal mit dem Fassatal verbindet, ist 2.218 m hoch über dem Meeresspiegel gelegen und für Südtiroler einer von vielen Pässen. Für Motorradfahrer hingegen ist das Jëuf de Sela, wie der Pass auf Ladinisch genannt wird, eine Attraktion! Bevor wir über das Sellajoch und den Sommer reden, aber noch kurz zum Ladinischen und Südtirol generell. Südtirol, eine Region in Norditalien, ist eine multilinguale Gegend, hier werden drei Sprachen gesprochen: Deutsch, Italienisch und Ladinisch. Die ersten beiden Sprachen bedürfen keiner großen Erklärung, Ladinisch ist im Vergleich dazu eher der Exot: Die dritte Sprachgruppe, das sogenannte Dolomitenladinisch wird heute von rund 30.000 Menschen gesprochen und gehört demselben Sprachstamm an wie die rätoromanischen Sprachen in der Schweiz – sie ist eine der ältesten Sprachen im gesamten Alpenraum und Norditalien. In Südtirol wird Ladinisch im Grödnertal und im Gadertal gesprochen – man sollte also, wenn man schon rund ums Sellajoch unterwegs ist, zumindest wissen, mit welcher Sprache man es hier zu tun hat.

Klaus nahr

Copyright Klaus Nahr

Das Sellajoch selbst genießt unter Motorradfahrern und all jenen, die auf Motorradtour in Italien und Südtirol unterwegs sind und Motorradfahrten über Pässe lieben, höchstes Ansehen: Das Joch selbst führt zwischen dem Sellastock und der Langkofelgruppe durch und der Pass hat eine Gesamtlänge von 53,8 km. Das Besondere an diesem Pass ist einerseits die atemberaubende Aussicht, andererseits sind es die vielen Kehren und die sich kurvenreich über den Berg hinaufschlängelnde Straße, die jedem Motorradfahrer besonders viel Freude macht. Im Winter werden hier die Motorradfahrer von den Skifahrern abgelöst, das Gebiet ist Teil von Dolomiti Superski und der Sellastock kann in beiden Richtungen umrundet werden.

Die Beliebtheit des Gebietes ist aber zugleich auch ihr Fluch, das hohe Touristenaufkommen stellt besonders zu Hochsaisons-Zeiten eine enorme Belastung für die Natur dar. Das ist der Grund, weshalb Motorradfahrerinnen und -fahrer einmal in der Woche ihre zweirädrigen Gefährten zu Hause lassen müssen, wenn sie über den Sellapass möchten: Man kann ja auch zu Fuß gehen oder mit dem Bus fahren. An jedem Mittwoch im Juli und August ist das Sellajoch für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor von 9 bis 16 Uhr gesperrt. Auch, wenn man sich im ersten Moment als Motorradbegeisterte/r nicht sonderlich darüber freuen dürfte, so ist die Region doch schützenswert und man versucht, das Verkehrsaufkommen einzubremsen und den Besucherinnen und Besuchern alternativ durch kulturelles und kulinarisches Angebot entgegenzukommen.

„Damit verringern wir die CO2-Emissionen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung unserer sensiblen Natur- und Bergwelt und zum Schutz des UNESCO-Weltnaturerbes, für das wir eine besondere Verantwortung tragen“, unterstreicht Umweltlandesrat Richard Theiner der Onlinezeitung stol.it gegenüber.

Die Fahrt nach Südtirol lohnt sich auf jeden Fall – wenn man nicht aufs Sellajoch will oder kann, gibt es auch sonst noch genügend Alternativen, im Zweifel kann auch ein Abstecher nach Bozen auf den Obstmarkt perfekt sein und dem Tag beim Aperitiv in der Sonne den perfekten Ausklang geben.

Schaut euch in der RISER APP mal um und findet dort im Bereich “Entdecken” viele Segmente anderer Fahrer und Fahrerinnen, die bereits in Südtirol waren und genau jene Plätze markiert haben, die besonders schön sind!

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Fotos: Björn Gross, Guillaume Baviere [2], Klaus Nahr [2]

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