PORTRAIT: VALENTINO „THE GOAT“ ROSSI

Der Dottore ist kein richtiger Doktor? Nur weil Italiener genauso titelverehrungsgeil sind wie die Österreicher? Nein, Valentino Rossi ist echter Doktor, die Universität von Urbino hat ihn ihm ehrenhalber verliehen. Das ist besser als Hofratswitwe zu sein, noch dazu wenn du neunfacher Weltmeister bist und dir nur noch zehn Siege auf das ewige beste oberste Treppchen der meisten Moto-GP Siege fehlen. Ja, dann kannst du wirklich etwas ehrlich gut … oder heißt Valentino Rossi.

Der gerade 37 Jahre gewordene Italiener ist eine Legende, grinst auch so. James Dean schaut verschmitzt, Rossi strahlt. Mit 18 schon das erste Mal Weltmeister? Erledigt 1997. In drei Klassen Weltmeister geworden? 22 Jahre musst sein. Weltweit berühmt? Wenn du dir Zeit lassen willst, ok aber wenn du mit über 300 km/h auf zwei Rädern fährst, geht das auch schon mit Mitte Zwanzig … Viva La Figa, Vale.

Wenn dann mit 28 ein Verfahren wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung gegen dich eröffnet wird, das stoppt dann schon etwas. Kaufst du dich aber ein Jahr später für 35 Millionen frei, ist das wieder geil. Angeblich ging es übrigens um 112 Millionen nicht Versteuertes … Rossifumi – kommt daher, dass Rossi in seiner Jugend ein Fan des Japaners Norifumi Abe war. Wer ihn noch kennt, weiß warum!

Ein Fixum in seiner Karriere ist die Zahl 46, die trug auch schon sein Vater. Bei den Motorradmarken ist er eher variabel. Aprilia, Honda, Yamaha, Ducati (das war leider nix) und jetzt wieder Yamaha. Die Räder seiner Yamaha YZR-M1 sind übrigens aus geschmiedetem Magnesium. Mg, Ordnungszahl 12, das ist das, was wir sonst gegen Krämpfe nehmen. Auf dem Zeug fährt Valentinik. Das wiederum ist eine Anspielung auf Donald Duck, dessen Superhelden-Alter Ego Phantomias ist oder auf Italienisch: Paperinik.

Aber ein richtiger Mann hat mehrere Spitznamen, Rossi hat fünf und der letzte ist The, geil, ein bestimmter Artikel, GOAT … greatest of all times. Nicht untertrieben.